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Im modernen Alltag sind wir häufig nach vorne gebeugt.
Am Schreibtisch, beim tippen auf dem Handy, beim dem Blick auf den PC, beim Schuhezubinden … Zeit, sich um „Rückbeugen“ Gedanken zu machen, um den Körper wieder optimal auszurichten, Krankheiten vorzubeugen und wieder mit gerader Haltung durch die Welt zu gehen.
Rückbeugen sind, wenn sie korrekt ausgeführt werden, eine Wohltat bei Verspannungen im Rücken. Sie wirken dem Einsinken der Brust entgegen und sorgen für eine gute Haltung. Die Brustwirbelsäule wird nach hinten gestreckt und damit wird der Brustkorb geweitet, der Lungen- und Herzbereich gedehnt. Die Rückenmuskulatur wird gestärkt, die Körpervorderseite, insbesondere Brust- und Bauchmuskeln, Zwischenrippenmuskeln, Leisten und die vordere Oberschenkelmuskulatur dehnen sich. Insgesamt wird die Brustwirbelsäule beweglicher und der Oberkörper geschmeidiger.
Um die natürliche Biegsamkeit der Brustwirbel nicht durch einen überzogenen Bogen der Nackenwirbel oder durch ein Hohlkreuz zu ersetzen, werden sie durch Setzen von Uddiyana Bhanda unterstützt. Uddiyana Bhanda stabilisiert den mittleren und oberen Rücken. Dadurch werden Fehlhaltungen insbesondere im Brustwirbelbereich verhindert. Um Uddiyana Bhanda zu setzen, wird der untere Bauch in der Ausatmung nach innen und der Bauchnabel nach oben gezogen. Dadurch entsteht ein leichtes Vakuum im Brustkorb sowie ein Sog nach oben; beides erzeugt eine gewisse Leichtigkeit.
Physiologisch wird die Körpervorderseite gedehnt und die Rückseite gestärkt. Der Brustraum wird geöffnet und die Schultermuskulatur beweglicher. Rückbeugen vitalisieren den ganzen Körper und beleben das zentrale Nervensystem.
Auf emotionaler Ebene bewirken Rückbeugen eine Öffnung des Herzens und erhellen das Gemüt. Allerdings erfordern sie auch manchmal ein wenig Mut: Die Rückbeuge verhindert meist den Blick nach hinten und fordert – aber fördert auch – das Vertrauen, sich „rückhaltlos“ Unbekannten gegenüber zu öffnen.
Zudem wird das Verdauungssystem gestreckt. Dadurch kannst du Beschwerden wie Sodbrennen oder Verdauungsschwierigkeiten lindern.
Durch die Dehnung der gesamten Atemhilfsmuskulatur wird bei regelmäßigem Üben von Rückbeugen der Atem vertieft, und die Qualität des Atems nimmt zu. Damit verstärkt sich die Sauerstoffversorgung des Körpers, was energetisierend und verjüngend auf Körper und Geist wirkt. Der Zellstoffwechsel steigt, und die Konzentration verbessert sich.
Rückbeugen stimulieren außerdem die Thymusdrüse. Sie sitzt hinter dem Brustbein und steuert, vereinfacht gesagt, die Abwehrkräfte im menschlichen System, indem hier die wichtigen T-Lymphozyten (weißen Blutkörper) „geschult“ werden.
Zusammengefasst: Rückbeugen machen körperlich fitter, jünger und gesünder.