Die Hüfte – Epizentrum deines Körpers

Die Hüfte ist die Verbindung von Oberkörper zu unseren unteren Extremitäten und Sitz unserer Emotionen. Hier sitzen Stress und Anspannung fest bzw. werden spürbar. Die bessere Flexibilität, die durch Hüftdehnung erreicht wird, und die Hingabe, die diese Asanas erfordern, wirken sich positiv auf das emotionale Empfinden aus. 

Die Hüfte wird außerdem durch Schultern, Knie und Kiefer gespiegelt. Daher können Verspannungen in der Hüfte auch auf Probleme in anderen Bereichen hindeuten. Ein verspannter Kiefer zum Beispiel sorgt oftmals für eine Anspannung in den Hüften. Daher spielen das Loslassen und die Hingabe eine große Rolle, wenn wir Asanas üben, die die Hüftmuskeln dehnen und so entspannen sollen. 

Unsere Hüften sind unsere beweglichsten und auch unsere größten Gelenke in unserem Körper. Durch Bewegungsmangel verlieren diese eigentlich beweglichen Gelenke häufig ihre Mobilität, was zu Problemen in der Hüfte, dem Becken und dem Rücken führen kann. 

Die Hüften sollten mobil sein, der untere Rücken und die Knie dagegen stabil. Werden unsere Hüftgelenke nicht in ihrem größtmöglichen Bewegungsradius benutzt, verlieren sie mit der Zeit ihre Mobilität. Wenn sie nicht ausreichend beweglich sind, kompensieren sie häufig die Strukturen darunter und darüber. Die Folgen sind Rückenschmerzen und Knieprobleme. Also versuchen wir im Yoga den unteren Rücken zu stabilisieren und die Hüfte und die Brustwirbelsäule zu mobilisieren und Bewegungseinschränkungen und Schmerzen zu beseitigen.

Anatomie der Hüfte

Unsere Hüften bestehen aus zwei Beckenschaufeln, die rechts und links unterhalb der Taille greifbar sind, und die Oberschenkelknochen, die jeweils auf beiden Seiten durch Kugelgelenke mit den Hüftpfannen verbunden sind. Der Oberschenkelkopf -das obere Ende des Oberschenkels, das auch „Hüftkopf“ heißt – ist kugelförmig. Er steckt in der Hüftgelenkspfanne, die Teil des Beckenknochens ist und ihn wie eine Schale umgreift. Wie alle Gelenke ist das Hüftgelenk von einer Gelenkkapsel umschlossen, zusätzlich stabilisieren es Bänder aus Bindegewebe. Die Innenhaut der Gelenkkapsel produziert Gelenkschmiere. Diese Flüssigkeit erleichtert jede Bewegung, weil sie die Reibung verringert. Die beiden Knochenenden, die im Hüftgelenk aufeinander stoßen, sind von einer glatten Schutzschicht überzogen, dem Knorpel. Dieser wirkt wie ein Stoßdämpfer und verhindert, das Aneinanderreiben der beteiligten Knochen. Die Hüften sind für unser Gangbild essentiell. Rund um die Hüfte befinden sich viele kleine und größere Muskeln, die zur Stabilisation und Aufrichtung des Körpers beitragen. 

Der Psoas ist einer der wichtigsten Muskeln. Er verläuft von der Wirbelsäule durch die Hüfte zu den Oberschenkeln. Er sorgt dafür, dass wir zum Beispiel aufrecht sitzen können. Er ist der große Hüftbeugermuskel, der in angespannter Form den Oberschenkel in Richtung Oberkörper zieht. Der Psoas ist der einzige Muskel, der die Wirbelsäule mit den Beinen verbindet. Er sorgt für Stabilität und Gleichgewicht. Durch Faszien ist er auch mit dem Zwerchfell verbunden. Da im Zwerchfell die Atem- und auch Angstreflexe ausgelöst werden, ist der Psoas davon unmittelbar betroffen. Er spannt sich mit an und stellt sich auf eine schnelle Flucht oder einen Kampf ein. Wenn wir durch Stress uns Anspannung ständig die Psoas aktivieren, fördern wir Muskelverspannungen bis hin zu chronischen Blockaden. Das ist auch häufig die Ursache für Rückenschmerzen, Ischias- und Knieschmerzen, aber auch Menstruationsbeschwerden oder Verdauungsprobleme. 

Dann gibt es noch den Piriformis. Es ist ein birnenförmiger Muskel im Gesäß. Er liegt unter dem großen Gesäßmuskel. Der Priiformis ist ein kleiner, oft unbemerkter Muskel, der aber schnell Beachtung finden kann, wenn er blockiert ist. Unter ihm verläuft nämlich der Ischiasnerv. Wenn der Piriformis krampft, drückt er auf den Ischiasnerv. Auuuuaaaaaa …

Gewebe muss trainiert werden, um gesund zu bleiben. Aber Gewebe muss auch ruhen, um wieder zu regenerieren. Beides ist wichtig in einem ausgeglichenen Verhältnis, denn Zuviel an Training bedeutet Verletzungen, während ein Zuwenig Degeneration bedeutet.

Die Bewegung kräftigt die Muskulatur, die für mehr Stabilität und Entlastung in den Gelenken sorgt. Da Yoga eine Kombination aus Dehnung und Kräftigung ist und gleichzeitig unsere Körperwahrnehmung schult, ist eine regelmässige Praxis zu empfehlen. Handelt es sich allerdings um eine akute Entzündung oder ein Trauma aufgrund eines Unfalls oder Ähnlichem, sind Ruhe und Regeneration angesagt. Deshalb bitte unbedingt bei Schmerzen in den Hüften Rat von einem Arzt einholen, um die Ursachen abzuklären und zu erfahren, ob und welche Bewegungen für dich geeignet sind, 

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